Ich erwachte von einem Zwitschern, das ich nicht
zuordnen konnte. Es war kein Vogelzwitschern und
auch kein Quaken eines Frosches, obwohl das nicht
wirklich Ähnlichkeit hat. Da mir die Sache suspekt
vorkam öffnete ich die Augen und sah in das
Antlitz eines Engels. Der Engel hatte schwarze
Haare, blaue Augen und ein wunderschönes
Antlitz.
Das Zwitschern kam von ihm, es war die Sprache
der Mayas, das war mir sofort klar, denn mit so etwas kannte ich mich aus, seitdem ich bei der AKA 55
irgendwann irgendwo in Hessen einen Kurs „Fremde Sprachen ausgestorbener Völker“ belegt hatte. Der
Engel lächelte mich an und ich lächelte zurück. Der Engel half mir auf die Beine, nahm mich an die Hand und
führte mich in in den Urwald. Die ganze Chose kam mir vor als wäre ich im Paradies gelandet, im Garten
Eden, und dass der Engel halbnackt war, kein Oberteil trug und echt nur eine Art String zwischen den
hübschen Beinen, verstärkte diesen Eindruck.
Nach einigen heißen Tagen und einigen heißen Nächten kamen wir in der Stadt des Engels an. Es waren
Häuser aus Stein, mit goldfarbenen Dächern, mit Säulen und Türmchen, Verzierungen und Ornamenten die
einfach wunderschön anzusehen waren.
Die Bewohner zwitscherten begeistert, ein Hohepriester kam auf mich zu. Anscheinend waren Fremde hier
nicht ganz so fremd, denn er kauderwelschte „Hai, you speak Mayak? Ich antwortete „Nok“. Ich deutsch
Seemann, ich spiele Skat? Was spielt ihr? Er: Quiii, Skat very gook, wir ham zwei Mann da als Besucher, du
kannst mit Ihnen speken und Skaten, very gook. Ich: Xek, oki oki.
Sie brachten mich zu den Besuchern und warfen mich zu ihnen in ein schwarzes dunkles Loch, das
allerdings bald darauf erleuchtet wurde von Fackeln, die im Kreis angezündet wurden. Die zwei Besucher
waren Holländer mit ostdeutschen Wurzeln, was ein schlimmes Ergebnis der Aussprache zur Folge hatte.
Einer kramte ein Kartenspiel vor und wir legten los. Sie klärten mich auf, dass diese Art von Mayas
blutrünstige Kannibalen waren die Menschenopfer ihrem Gott Mod beibrachten, was mich an meinen Kumpel
Günter denken ließ, der aus Modau stammt, ob der mit denen verwandt war? Vielleicht huldigten die ihm?
Oder einem seiner Verwandten? Egal, irgendwie musste ich fort von diesem Ort. Ich machte den
Oberpriester scharf auf ein Kartenspiel namens 17 und vier und verkaufte ihm das als Skat. Er ließ sich
darauf ein und wir spielten um mein Leben. Ich als Kartengeber legte die natürlich rein wie ich wollte, als es
um das letzte Spiel ging, mein Leben, zog ich bei 19 mir den letzten Buben und zwitscherte 21, gewonnen.
Der Obermaya war ein fairer Verlierer, er ließ mich mit den beiden Skatkumpels frei, wir bekamen ein Boot
und stachen in See.
Wo wir gelandet sind und wo die beiden ostdeutschen Holländer abgeblieben sind erzählte ich euch beim
nächsten Mal.
Euer sali
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